24. MÄRZ 2023

Müdigkeit im Frühjahr – was steckt hinter dem Phänomen?

Müdigkeit im Frühjahr

Während die Natur zu neuem Leben erwacht und die Tage wieder länger werden, kann uns ein Phänomen einen Strich durch die Freude am Frühling machen: Frühjahrsmüdigkeit. Häufige Müdigkeit im Frühjahr, die trotz ausreichend Schlaf auftritt, plagt viele Menschen jedes Jahr aufs Neue. Wie kommt es dazu und was kann gegen die saisonale Trägheit helfen?

 

So macht sich Müdigkeit im Frühjahr bemerkbar

Die Vorfreude auf den Frühling mit seinem Sonnenschein und der aufblühenden Natur ist meist sehr groß. Nach den kalten, dunklen Wintermonaten freut man sich darauf, dass die Tage stetig länger werden, die Vögel wieder zwitschern und man immer häufiger Sonne sowie frische  Luft genießen kann. Wäre da nicht diese lästige Müdigkeit im Frühjahr! Die typische Frühjahrsmüdigkeit geht dabei oftmals über den Drang hinaus, ein wenig länger schlafen zu wollen. Häufig sind einige der folgenden Symptome zu beobachten:

  • Antriebslosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel und Kreislaufprobleme
  • Abgeschlagenheit
  • Depressive Verstimmung
  • Bleierne Müdigkeit, selbst nach ausreichender Nachtruhe

Treten gleich mehrere dieser Symptome auf, kann die Frühjahrsmüdigkeit zur echten Belastung für den Alltag werden. Es ist daher ratsam, die Ursachen für die gesteigerte Müdigkeit im Frühjahr zu untersuchen.

Warum ist man vor allem im Frühjahr so müde?

Für die einen steckt der Frühling voller Tatendrang – Stichwort Frühjahrsputz. Jetzt ist die Zeit, das Zuhause auf Vordermann zu bringen, ein neues Hobby anzufangen und wieder mehr Zeit mit Aktivitäten an der frischen Luft zu verbringen. Für andere ist  es jedoch alles andere als das. Wer unter dem Phänomen der Müdigkeit im Frühjahr leidet, für den ist es eine Zeit der Antriebs- und Lustlosigkeit. Wie kommt es, dass die eigentlich so lebhafte und anregende Jahreszeit für manche einen negativen Effekt hat?

Zum einen spielt der Klimawechsel eine Rolle bei der Entstehung von Frühjahrsmüdigkeit. Wenn warme Frühlingstage die kalten Wintermonate ablösen, muss sich unser Körper erstmal umstellen. Eine Reaktion auf den Wetterumschwung ist die Weitung der Blutgefäße. Infolgedessen sackt unser Blutdruck ab, was ein Gefühl der Müdigkeit auslösen kann. 

Antriebslosigkeit

 

Die Frühjahrsmüdigkeit macht sich häufig erst dann bemerkbar, wenn es einige warme Tage in Folge gab. Unbeständiges Wetter mit frühlingshaften und kühlen Temperaturen im Wechsel ruft bei vielen Menschen zudem Kopfschmerzen hervor. Auch der Kreislauf und der Hormonspiegel müssen sich erst an das Frühlingswetter gewöhnen. Im Winter, wenn die Tage sehr kurz sind und wir wenig Sonnenlicht bekommen, wird die Produktion des sogenannten Schlafhormons Melatonin angeregt. Das Hormon Serotonin, das unter anderem zum Wachwerden ausgeschüttet wird, weist eine geringere Konzentration auf. Im Frühling muss das Gleichgewicht des Hormonhaushalts erst einmal wiederhergestellt werden – solange plagt uns die Müdigkeit im Frühjahr.

Wie lange hält die Frühjahrsmüdigkeit an?

Wer von Frühjahrsmüdigkeit betroffen ist, sehnt ein Ende der Antriebslosigkeit herbei, um diese schöne Jahreszeit endlich voll auskosten zu können. Ob man überhaupt von der typischen Müdigkeit im Frühjahr betroffen ist, unterscheidet sich von Person zu Person. Wetterfühlige Menschen spüren meist vor allem den Wetterumschwung sehr stark, sodass die Frühjahrsmüdigkeit abebbt, sobald das Wetter nicht mehr extrem zwischen winterlichen und frühlingshaften Temperaturen schwankt. Hängt die bleierne Müdigkeit vorrangig mit dem Hormonspiegel zusammen, dauert es im Allgemeinen etwa zwei bis vier Wochen, bis der Körper seinen Takt wiedergefunden hat. Das ist allerdings sehr individuell und kann von Jahr zu Jahr variieren.

Was hilft gegen die Müdigkeit im Frühjahr?

Wenn sich die Frühjahrsmüdigkeit nicht nur durch Trägheit, sondern auch durch Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und eine getrübte Stimmung äußert, sind Gegenmittel heiß ersehnt. Ihr erster Impuls ist es womöglich, sich zu Hause auszuruhen. Stattdessen sollten Sie jedoch versuchen, sich aufzurappeln und so viel wie möglich rauszugehen. Sonnenlicht und frische Luft wirken als natürliche Wachmacher, die nicht nur den Körper in Schwung bringen. Auch auf die Stimmung hat es positive Auswirkungen, die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings zu tanken – trübe Stimmung ist dadurch schnell vertrieben.

Bewegung gegen Müdigkeit

 

Achten Sie außerdem darauf, sich ausreichend zu bewegen. Ein täglicher Spaziergang oder eine Runde Fahrradfahren können wahre Wunder bewirken, denn dabei regen Sie Ihren Kreislauf an und füllen Ihren Vitamin-D-Speicher auf. Schon eine kurze Strecke reicht aus, sofern Sie die Bewegung regelmäßig in Ihren Alltag integrieren. Setzen Sie sich bei gutem Wetter ruhig auch mal für einige Minuten auf den Balkon oder in den Garten. Sonnenschein auf dem Gesicht zu spüren, regt die Ausschüttung von Glückshormonen an! Indem Sie aktiv gegen die Antriebslosigkeit angehen, tragen Sie dazu bei, die Müdigkeit im Frühjahr schneller hinter sich zu lassen.

Frühjahrsmüdigkeit vertreiben

Frühjahrsmüdigkeit vorbeugen

Wenn die Müdigkeit Sie im Frühjahr einmal gepackt hat, heißt es abwarten oder dagegen angehen. Doch lässt sich die Frühjahrsmüdigkeit möglicherweise vermeiden, ehe sie da ist? Die Ernährung kann tatsächlich einen vorbeugenden Effekt haben. Zur Winterzeit – gerade rund um Weihnachten – stehen häufig deftige Gerichte und kalorienreiche Süßigkeiten auf dem Speiseplan. Obwohl Braten, Plätzchen und heiße Schokolade zur winterlichen Jahreszeit einfach dazugehören, sollten Sie daran denken, Ihren Vitaminbedarf zu decken. Der braucht gerade im Winter häufig etwas Unterstützung, auch um für die Umstellung auf den Frühling gewappnet zu sein. Um fit statt müde ins Frühjahr starten zu können, sollten Sie daher viel frisches Obst und Gemüse in Ihrer Ernährung integrieren. Zudem wirken Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse positiv auf die Stimmung. Wenn Sie unter Kopfschmerzen leiden, sollten Sie außerdem genug trinken. Etwa 1,5l Flüssigkeit gelten als allgemeiner Richtwert. 

Achten Sie darauf, sich mit gesunder Ernährung und viel Bewegung vom Winter zu verabschieden und starten Sie gut ins Frühjahr!

 

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