5. JUNI 2024

Restless Leg Syndrom: unruhige Beine in der Nacht

Restless Leg Syndrom

Unruhige Nächte wegen Restless Legs Syndrom (RLS)? Wenn Sie am Abend oder in der Nacht öfters von unruhigen Beinen geplagt werden, kennen Sie die Frustration. Eine gute, erholsame Nachtruhe scheint durch die Störung Ihres Schlafs in weite Ferne zu rücken. Doch wodurch wird der unangenehme Bewegungsdrang der Beine ausgelöst und können Sie etwas gegen die Symptome des RLS tun? Wir verraten Ihnen, was Sie im Zusammenhang mit dem RLS wissen sollten, um in Zukunft eine bessere Schlafqualität zu genießen.

 

Eine gute Schlafhygiene zahlt sich aus – auch beim Restless Legs Syndrom

Damit Sie sich nachts erholen können, müssen Ihr Körper sowie Ihr Geist zur Ruhe kommen. Oft sind geistige Unruhe sowie Stress die Übeltäter, die Sie eine erholsame Nachtruhe kosten. Beim Restless Legs Syndrom dagegen stellt der eigene Körper Betroffene nachts vor eine Herausforderung. Diese Erkrankung heißt im Englischen auch „Restless Legs Syndrome“, kurz „RLS“.

Typisch für RLS ist folgendes Phänomen: Vor dem Zubettgehen ist noch alles in Ordnung und Sie sind völlig entspannt. Sie sitzen oder liegen einen Moment still und dann tritt das RLS ein. Ein unangenehmer Bewegungsdrang in Ihren Beinen überkommt Sie und lenkt Sie vom Schlaf ab. Sie haben das Gefühl, am liebsten aus dem Bett springen zu wollen, um die quälende Unruhe zu lindern. Durch das Ziehen und Kribbeln in den Beinen ist an guten Schlaf nicht mehr zu denken.

Nicht nur das Einschlafen kann sich beim Restless Legs Syndrom als schwierig gestalten, sondern durch unwillkürliche Beinbewegungen im Schlaf kann auch die Tiefschlafphase gestört sein. Diese wiederum ist besonders wichtig für körperliche Regeneration. Bekommen Sie nachts nicht genügend Tiefschlaf, fühlen Sie sich am nächsten Morgen müde und überspannt. Die ständige Erschöpfung schlägt nicht nur auf die Stimmung, sondern führt tagsüber zu mangelnder Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Auf diese Weise kann das Restless Legs Syndrom zu einer verminderten Lebensqualität der Patienten beitragen.

Konzentrationsschwirigkeiten

Was steckt hinter der Erkrankung RLS?

Bestimmt kennen Sie in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden mit Restless Legs Syndrom. Das „Syndrom der unruhigen Beine“ gehört nämlich zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung sollen unter der Erkrankung leiden. Während Kinder in den seltensten Fällen betroffen sind, ist die Diagnose eines RLS mit steigendem Alter und familiärer Häufigkeit immer wahrscheinlicher. Studien zeigen außerdem, dass bei Frauen häufiger RLS vorliegt als bei Männern. In einigen Fällen tritt das Syndrom in der Schwangerschaft auf und verschwindet nach der Entbindung von allein. So viel Glück haben aber leider nicht alle Betroffenen.

Neben dem Hauptsymptom des Unruhegefühls in den Beinen klagen einige Patienten ebenfalls über Beschwerden in anderen Körperregionen: Sie leiden an einem Spannungsgefühl in den Armen. Die Symptome treten periodisch auf. Sie bessern sich durch Bewegung kurzfristig, verstärken sich in Ruhephasen und vor allem abends oder nachts aber wieder. Dauert die Erkrankung lange an, können selbst tagsüber lange Autofahrten, Kinobesuche oder Meetings die Symptome des RLS auslösen und damit für Betroffene unmöglich werden.

Diagnose Restless Legs Syndrom: Welche Ursachen kann es geben?

Obwohl die genaue Ursache des RLS noch nicht eindeutig geklärt ist, geht man davon aus, dass die Nachrichtenübermittlung im Nervensystem gestört ist. Dadurch kommt es vor allem nachts zu Missempfindungen in den Beinen, die die Schlafqualität der Betroffenen deutlich beeinträchtigen können. Wahrscheinlich gehört auch eine genetische Veranlagung zu den möglichen Ursachen der Erkrankung. Meist ist das dann die Form des idiopathischen RLS – also als der Form, die eigenständig auftritt. Das Restless Legs Syndrom kann jedoch auch zusammen mit anderen Erkrankungen vorkommen. Ursachen von sekundärem RLS können sein:

  • Nierenschwäche
  • Eisenmangel
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Geschädigte Nerven oder Gelenke

Bestehen die typischen Symptome, werden meist zunächst die Nierenfunktion und die Eisenwerte mithilfe einer Blutuntersuchung überprüft. In unklaren Fällen ist auch eine Untersuchung im Schlaflabor möglich, um die Symptome beobachten zu können.

Bei der Diagnostik kann ein standardisierter Frageboden zur Evaluierung herangezogen werden. Mithilfe von 10 Fragen und einem Punktesystem wird demnach in vier Schweregrade unterteilt:

  • Leichtgradiges RLS
  • Mittelgradiges RLS
  • Schwergradiges RLS
  • Sehr schwergradiges RLS

Medikamente: Wie wird das Restless Legs Syndrom behandelt?

Lassen sich etwa eine Nierenschwäche oder Eisenmangel als Ursache feststellen, ist eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung vorzuziehen. Ist die Ursache für die Erkrankung hingegen unklar, können etwa Medikamente zur Behandlung von Krampfanfällen oder Schmerzmittel ärztlich empfohlen werden. Auch Medikamente, die den Nerven-Botenstoff Dopamin im Gehirn ersetzen, werden bei der Behandlung des Restless Legs Syndrom eingesetzt.

Wichtig: Für Diagnostik und Therapie ist immer ärztlicher Rat notwendig. Welches Medikament genau verabreicht wird, ist von Patient zu Patient verschieden. Nebenwirkungen oder fehlende Wirksamkeit sollten genau beobachtet werden. Sprechen Sie Ihre Beschwerden daher unbedingt bei Ihrem Arzt an. Anhand der Symptome kann dieser eine passende Behandlung für Sie finden.

Beschwerden lindern: Was kann ich tun bei Restless Legs?

Wenn Sie oder einer Ihrer Lieben vom Restless Legs Syndrom betroffen sind, suchen Sie sicher nach einem Weg, die Symptome schnell zu lindern. Schließlich möchten Sie erholsamen Schlaf genießen, um das Leben in vollen Zügen auskosten zu können und nicht ständig übermüdet zu sein. Bewegung ist der wohl wichtigste Tipp, der gegebenenfalls das RLS mindert. Denn wenn Sie Ihren Körper in Schwung bringen, lindern Sie Ihre Beschwerden. Dabei müssen Sie nicht stundenlang joggen oder sich anderweitig vollkommen verausgaben. Sanfter Ausdauersport wie Fahrradfahren oder ein flotter Spaziergang haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Einfache Dehnübungen wie Kniebeugen schaffen ebenfalls Linderung.

Dehnen gegen Restless Legs

 

Am Abend vor dem Schlafengehen können Sie zudem Wechselduschen ausprobieren. Wenn Ihnen das für den Anfang zu herausfordernd erscheint, können Sie mit kalten und warmen Wickeln ebenfalls für Linderung sorgen. Tritt der Schmerz im Bein nachts auf, kann auch eine Massage möglicherweise helfen – dafür müssen Sie nicht einmal das Bett verlassen.

Eine gute Schlafhygiene zahlt sich aus – auch beim Restless Legs Syndrom

Der durch das Restless Legs Syndrom ausgelöste Schlafmangel kann den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Damit Sie Ihre Schlafqualität langfristig verbessern können, ist daher für Sie als Restless Legs Patient das Einhalten einer guten Schlafhygiene essenziell. Vermeiden Sie alles, was Ihren Körper an seiner wohlverdienten Entspannung hindern kann, wie schwere körperliche Arbeit kurz vor dem Schlafen, koffein- oder alkoholhaltige Getränke sowie Stress. Nehmen Sie stattdessen verschiedene Entspannungsrituale wie Yoga oder Meditation in Ihre Abendroutine auf. vacVermeiden Sie alles, was Ihren Körper an seiner wohlverdienten Entspannung hindern kann, wie schwere körperliche Arbeit kurz vor dem Schlafen, koffein- oder alkoholhaltige Getränke sowie Stress. Nehmen Sie stattdessen verschiedene Entspannungsrituale wie Yoga oder Meditation in Ihre Abendroutine auf. Achten Sie vor allem darauf, feste Schlafenszeiten einzuhalten. Dadurch erleichtern Sie Ihrem Körper, im Einklang mit seiner inneren Uhr zu leben und er kann sich folglich besser auf die Nachtruhe einstellen.

Ihr Schlafzimmer sollte kühl und dunkel sein und zum Wohlfühlen einladen, damit Sie sich sorglos fallenlassen können. Durch die richtige Beleuchtung und passende Schlafzimmerausstattung können Sie sich Ihr eigenes Schlafparadies schaffen. In diesem sollten Sie ausschließlich der Entspannung nachgehen – Fernseher oder Smartphone haben in Ihrem Schlafzimmer nichts verloren. Sollten Sie durch das Restless Legs Syndrom nachts aufwachen, stressen Sie sich nicht zusätzlich, indem Sie auf die Uhr schauen. Machen Sie lieber ein paar Dehnübungen und konzentrieren sich darauf, sich zu entspannen. Dann geht das erneute Einschlafen deutlich leichter von der Hand.

 

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