23. JANUAR 2024

Schlafstörung erkennen und behandeln

Schlafstörung

Nachts möchten wir alle eine angenehme Auszeit genießen. Wer unter einer Schlafstörung leidet, hat allerdings häufig eine anstrengende Nacht nach der anderen. Ob Einschlafprobleme, Durchschlafprobleme oder Schlafwandeln: All diese Formen von Schlafstörungen haben gemeinsam, dass sie für eine verminderte Schlafqualität sorgen. Dadurch fällt es Betroffenen schwer, genug Energie für den Alltag aufzubringen. Wir verraten Ihnen, wie Sie eine Schlafstörung rechtzeitig erkennen und behandeln können – für sorgloses Träumen und ein optimales Wohlbefinden. 

 

Schlechter Schlaf oder schon eine Schlafstörung?

Eine Schlafstörung raubt uns den erholsamen Schlaf, den unser Körper und Geist brauchen, damit wir bei bester Gesundheit bleiben. Unruhige Nächte, mehrmaliges Aufwachen, sich tagsüber wie erschlagen fühlen – das haben wir sicher alle schon einmal mitgemacht. Gerade in Zeiten von vermehrtem Stress kann unser Körper abends nur schwer in den Ruhemodus schalten. Aber sind gelegentliche durchwachte Nächte bereits Grund genug, von einer Schlafstörung zu sprechen? Schlechter Schlaf wird dann zu einem handfesten Problem, wenn die Betroffenen über einen längeren Zeitraum unter einer gestörten Nachtruhe leiden und dadurch auch tagsüber Probleme haben, in ihrem Alltag zu funktionieren. Wer dauerhaft schlecht schläft, bekommt nicht nur körperliche Auswirkungen wie chronische Müdigkeit zu spüren, sondern muss darüber hinaus auch mit psychischen Symptomen wie einer verminderten Konzentrationsfähigkeit und Stimmungsschwankungen fertig werden. 

Welche Formen von Schlafstörungen gibt es?

Guter Schlaf hat viele Gesichter – das gilt leider auch für das Pendant der Schlafstörung. Verschiedene Menschen leiden unter ganz unterschiedlichen Formen von gestörtem Schlaf, was die Diagnose einer Schlafstörung erschweren kann. Tatsächlich werden heutzutage etwa rund 50 verschiedene Arten von Schlafstörungen unterschieden. Neben Einschlafproblemen spielen beispielsweise ein gestörter Schlafrhythmus, Schlafunterbrechungen durch Schlafwandeln oder Bewegungsstörungen wie das Restless Legs Syndrom eine Rolle. Aber auch nächtliches Zähneknirschen sowie krankhaftes Schnarchen zählen zu den Schlafstörungen. Nicht immer weist zu wenig Schlaf auf das Problem hin. Auch eine dauerhafte Schläfrigkeit kann ein Zeichen einer Schlafstörung sein. 

 

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Wie erkenne ich eine Schlafstörung?

Weil Schlafstörungen sich auf ganz unterschiedliche Weise zeigen können, ist es manchmal gar nicht so einfach, eine Schlafstörung auch als solche zu erkennen. Weil gesunder Schlaf so wichtig für uns ist, äußern sich die Folgen einer länger andauernden Schlafstörung in unserem gesamten Organismus. Da sich unser Körper über Nacht nicht mehr ausreichend regenerieren kann, wird unser Immunsystem mit der Zeit geschwächt und wir werden anfälliger für Infekte. Doch eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen ist nur ein möglicher Hinweis auf gestörten Schlaf.

Folgende Symptome können ebenfalls ein Anzeichen für eine Schlafstörung sein:

  • Das Gefühl, ständig erschöpft oder antriebslos zu sein
  • Verminderte Leistungsfähigkeit im Job
  • Konzentrationsprobleme und erhöhte Vergesslichkeit
  • Regelmäßiges Aufwachen in der Nacht über mehrere Wochen hinweg
  • Eine lange Einschlafdauer von über 30 Minuten
  • Frühzeitiges Aufwachen vor dem Wecker
  • Trotz ausreichend Schlaf kein Gefühl, fit und erholt zu sein
  • Starke Müdigkeit und vermehrtes Gähnen tagsüber

Wenn Sie bei sich selbst eine Schlafstörung vermuten, kann es hilfreich sein, über mehrere Wochen ein Schlaftagebuch zu führen. Wenn Sie Ihr Schlafverhalten genau beobachten, kommen Sie den Ursachen für Ihren schlechten Schlaf auf die Spur und erhalten wertvolle Erkenntnisse, welche Therapieansätze für Sie am vielversprechendsten sind. Die Selbstdiagnose kann einen Gang zum Arzt allerdings nicht ersetzen. So können körperliche Ursachen nur durch einen Bluttest oder eine Messung der Hirnströme (EEG) sicher ausgeschlossen werden. In einigen Fällen kann das Überwachen des Schlafs in einem Schlaflabor mehr Aufschluss über die Schlafqualität bringen. 

Wie lässt sich eine Schlafstörung erfolgreich behandeln?

Gibt es eine universale Therapie für Schlafstörungen oder allgemeine Regeln, wie Sie zurück zu erholsamem Schlaf finden? Wenn bei Ihnen eine Schlafstörung vorliegt, führt Ihr Weg zu einem gesunden Schlafverhalten nur über eine individuelle Behandlung. Wenn Sie zu einem Schlafmittel greifen, maskieren Sie zwar die Symptome, doch bleibt die eigentliche Ursache Ihrer Schlafstörung weiterhin bestehen. Dauerhaft guter Schlaf verlangt daher nach einer ganzheitlichen Behandlung, die nicht nur Ihre körperlichen Symptome, sondern auch Ihren Lebensstil und Ihre Gewohnheiten adressiert. In der professionellen Therapie von Schlafstörungen werden neben Entspannungsverfahren wie autogenem Training und progressiver Muskelrelaxation auch immer mehr verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie kognitive Techniken eingesetzt, um nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern auch die zugrundeliegenden Faktoren zu identifizieren, die die Schlafstörung aufrechterhalten. 

 

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In vielen Fällen ist unruhiger Schlaf vor allem durch schlechte Gewohnheiten bedingt. Dann können Sie als Betroffener selbst aktiv werden. Eine Verbesserung Ihrer Schlafhygiene kann bereits ausreichen, um eine deutliche Verbesserung Ihrer Symptome zu erzielen. Auch wenn das Einhalten einer guten Schlafhygiene keine eigentliche Therapie darstellt, so helfen bestimmte Verhaltensweisen dabei, nachts mehr Erholung zu finden. Wie viel Sie durch eine passende Schlafumgebung, das Beachten Ihrer inneren Uhr, eine ausgewogene Ernährung sowie genügend Bewegung für Ihre Schlafqualität tun können, verraten wir Ihnen hier

 

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